Die Geschichte der Musikproduktion und der Weg zur modernen Art des Aufnehmens war von vielen technischen Neuerungen geprägt. Sei es die Entwicklung neuer Speichermedien oder das Aufkommen von Mehrspurrecordern und Computern– das Handwerk entwickelte sich stetig weiter. Diese rasante Entwicklung führte, zur Freude der Tontechniker und Musikenthusiasten, zu einer immer besseren Audioqualität, aber auch zu einem zunehmend komplexeren Produktionsprozess.

Mit der Verbreitung von erschwinglichem Homerecording Equipment hat sich dieser Trend aber wieder mehr in Richtung einer einfachen Herangehensweise gewendet. Dank moderner und leistbarer Technik, geht diese Trendwende auch kaum mehr zu Lasten der Tonqualität. Damit du aber auch weißt, wo deine Lieblingsplugins ihren Ursprung haben, werde ich die Geschichte der Musikproduktion in kurzen, übersichtlichen Absätzen zusammenfassen. Bei den einzelnen Geschichtsereignissen werde ich aber nicht näher ins Detail gehen, sondern, falls nötig, auf auf relevante, externe Artikel verlinken.

1. Die Anfänge (18. Jhd bis Mitte 20. Jhd)


Die Möglichkeit Geräusche aufzunehmen und zu reproduzieren, war seit jeher ein Wunsch, den viele große Denker und Erfinder umzusetzen versuchten und der die Geschichte der Musikproduktion prägt. So richtig an Fahrt gewann dieses Unterfangen aber erst Ende des 19. Jahrhunderts.

1.1  Die Drehorgel


Die Geschichte der Musikproduktion begann mit dem Aufkommen der Drehorgel Anfang des 18. Jahrhunderts. Eigentlich ist die Drehorgel ein Musikinstrument, hat aber, im Gegensatz zu anderen Instrumenten, eine vorgegebene Tonfolge, die Anfangs auf einer Stiftwalze, später auf einem Lochband “gespeichert” war. Obwohl dabei noch kein Schall aufgezeichnet wurde, hat diese Technologie in der Entstehung der Musikspeichermedien einen gewissen Stellenwert und damit eine Erwähnung verdient.

1.2  Der Phonograph


Der erste große Meilenstein in der Geschichte der Musikproduktion war die Erfindung des  Phonographen von Thomas Alva Edison Ende des 19. Jahrhunderts (1877). Dabei wurde das Audiomaterial mit einer Nadel über einen Schalltrichter auf beschichtete Zylinder aufgetragen. Diese Zylinder waren mit Zinnfolie, Wachs oder Metall ummantelt und der gespeicherte Inhalt konnte, mit einer weiteren Nadel und einem daran angebrachtem Schalltrichter, wiedergegeben werden.

1.3 Das Grammophon und die drehbare Schallplatte


Die schon 1884 entwickelte Schallplatte aus Metall, war Anfangs noch kompliziert herzustellen und verschwand deshalb für einige Jahre wieder von der Bildfläche. 1887 startete dann, mit der Entwicklung des Grammophons von Emil Berliner, der Siegeszug der Schallplatte, der bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts andauerte und zur Zeit ein kleines Revival erlebt. Dabei wurde eine Nadel, anstatt über einen Zylinder, über eine Wachsplatte geführt und die dadurch entstandene Rille in eine Zinkplatte geätzt. Später wurde die Zinkplatte durch die Schellackplatte ersetzt, die sich bis zur Einführung der Vinyl-Schallplatte als Standard halten konnte. Die Vinyl-Platte kam zwar schon im Jahr 1930 auf den Markt, konnte sich aber erst langsam ab Ende der 1930er Jahre etablieren.

1.4 Das Tonband


Als alternatives Trägermedium für Tonaufnahmen wurde bereits 1899 das Tonband entwickelt. Der aufgenommene Schall wurde Anfangs noch auf Stahldraht, ab Mitte der 1930er Jahre aber auf einem Kunststofftonband gespeichert. Tonbänder kommen heutzutage noch teilweise in Tonstudios oder bei Aufführungen zeitgenössischer, elektronischer Musik zum Einsatz.

1.5 Das Mikrofon


Mit der Entwicklung und Verbreitung des Telefons wurde von den „Bell Telephone Laboratories“ auch eine Aufnahmetechnik entwickelt, die Anfang des 20. Jahrhunderts das bis dahin verwendete akustisch-mechanische Verfahren (Tontrichter – Nadel – Trägermaterial) ablöste und die Geschichte der Musikproduktion nachhaltig beeinflusste: Das Mikrofon. Angefangen mit dem Kohlemikrofon wurden immer bessere Prinzipien der Schallwandlung entwickelt, die in den heutzutage gebräuchlichen Dynamischen-, Kondensator-, Elektret-, Bändchen-, Piezo– und Kohlemikrofonen mündeten.

1.6 Der Lautsprecher


Ab etwa der gleichen Zeit wurde auch der bis dahin zur Wiedergabe verwendete Schalltrichter allmählich durch den elektrodynamischen Lautsprecher ersetzt. Zugleich haben sich aber auch diverse andere Lautsprecher-Bauformen etabliert. Durch diese Entwicklungen wurde die Tonqualität bei der Aufnahme und der Wiedergabe enorm verbessert. Diese Qualitäten kamen aber erst mit dem Erfolg der Vinyl-Platte, die geringere Störgeräusche, bessere Haltbarkeit und eine längere Laufzeit aufwies, richtig zum Tragen.

2. Jetzt wird es interessant (1950er, 60er und 70er)


Die Möglichkeit Geräusche aufzunehmen und zu reproduzieren, war seit jeher ein Wunsch, den viele große Denker und Erfinder umzusetzen versuchten und der die Geschichte der Musikproduktion prägt. So richtig an Fahrt gewann dieses Unterfangen aber erst Ende des 19. Jahrhunderts.

2.1 Stereophonie


Schon 1932 von Alan Dower Blumlein entwickelt, schaffte dieses Verfahren der “quasi räumlichen” Schallaufnahme und Wiedergabe, erst 1958 den Sprung in den Handel. Plattenspieler, die Stereophonie nutzten, waren auch abwärts kompatibel und konnten Monoaufnahmen wiedergeben. Mit diesem Merkmal ausgestattet, setzte sich dieses System schnell gegen die Konkurrenz durch. Bis heute ist Stereo das am häufigsten verwendete Format für die Wiedergabe von Musik.

2.2 Mehrspurrecorder


Ein weiterer Quantensprung in der Musikproduktion war die Entwicklung des Mehrspurrecorders Anfang der 50er Jahre. Konnte man vorher die gesamte Musik nur auf einmal auf eine einzige Spur aufnehmen, war es nun möglich auf zwei Spuren in Echtzeit aufzunehmen, die aber später trotzdem noch auf Mono heruntergemischt wurden. Anfang der 60er Jahre kamen Geräte auf den Markt, die es ermöglichten, auf beiden Spuren unterschiedliche Inhalte nacheinander aufzunehmen – z.B. auf Spur eins die Musik und auf Spur zwei den Gesang.

Mitte der 60er wurde dieses Prinzip zu 4-Spur-Maschinen weiterentwickelt, ohne die Alben wie “Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band” von den Beatles, nicht in der uns bekannten Form zu realisieren gewesen wären und die damit auch die Geschichte der Musikproduktion in eine neue Richtung lenkten. 1967 zogen 8-Spur- und Anfang der 70er, 16-Spur-Recorder in die Studios ein, mit denen auch komplexere Arrangements in einem Durchgang aufgenommen werden konnten. Die Anzahl der Spuren wurde schnell weiter erhöht und mehrere Bandmaschinen aufeinander synchronisiert, um z.B. 48 Spuren mit zwei 24-Spur-Bandmaschinen aufzunehmen.

2.3 Kompaktkassette


Seit 1960 arbeitete Philips, unter dem Projektnamen „pocket recorder“, an einem handlichen Bandmedium. Als Vorlage diente ein Holzklotz, der in eine Jackentasche passte, welcher die Maße für das spätere Aufnahme- und Abspielgerät vorgab. Am 28. August 1963 stellte Philips dann das Resultat, die Kompaktkassette, und den zugehörigen, mit Transistoren bestückten, Kassettenrekorder vor. Die Grundig AG brachte 1965 das alternative System DC-International heraus, das sich aber am Markt nicht durchsetzen konnte. Die Kompaktkassette ebnete auch den Weg für den Erfolg von Sony’s Walkman.

2.4 Mischpulte, Equalizer und Kompressoren


Durch die steigende Anzahl von Mikrofonen bei Aufnahmesessions, wurden immer mehr Kanäle mit Mikrofonvorverstärkern benötigt und, als Konsequenz, großformatige Mischpulte entwickelt. Durch die bessere Aufnahmequalität, kamen aber Frequenzüberlappungen und Dynamikunterschiede zwischen den verschiedenen Instrumenten immer mehr zum Tragen.

Das wiederum trieb die Entwicklung immer feinerer Equalizern und Kompressoren voran. Wurden Anfangs für diese Zwecke noch Technologien aus dem Rundfunkbereich benutzt, entstanden in den 60er Jahren mehrere Unternehmen, die sich auf die Produktion von Mischpulten spezialisierten. Einige der bekanntesten Namen in diesem Bereich sind z.B. NEVE, SSL und API, die bis heute ein hohes Ansehen im professionellen Audio-Bereich genießen.

Viele dieser Technologien, welche in den 60ern und 70ern entwickelt wurden, sind auch heute noch, teilweise unverändert, in alten, aber auch modernen Geräten im Einsatz. Sie sind für ihren Klang und der Musikalität, die sie einem Signal verleihen können, bekannt und haben so den Sound von mehreren Dekaden geprägt.

3. Das Digitalzeitalter (1980er und 90er)


Die erste kleine Revolution in der Geschichte der Musikproduktion erlebte das Musikbusiness mit dem Ankommen der Digitaltechnik im Consumer-Bereich. Musik konnte nahezu verlustfrei vervielfältigt werden und der Absatzmarkt begann sich, dank der Globalisierung, auf die ganze Welt auszubreiten.

3.1 Compact Disc (CD)


Auf der Funkausstellung 1981 in Berlin wurde die von Sony und Philipps gemeinsam entwickelte “Compact Disc (CD)” erstmals öffentlich vorgestellt. Im Jahr darauf begann in den Produktionsstätten der damaligen Polygram die weltweit erste industrielle Produktion von CDs. 1983 waren schon rund 700 Titel, die diese Technologie nutzten, am Markt. Im Jahr 1988 wurden weltweit bereits 100 Millionen Audio-CDs produziert und es gab erstmals Systeme, mit denen CDs gebrannt werden konnten und nicht mehr, wie bis dahin üblich, gespritzt werden mussten.

3.2 Digital Audio Tape (DAT)


Das ca. 1987 eingeführte “Digital Audio Tape (DAT)“, ein magnetisches Speichermedium, war als Nachfolger der Kompaktkassette konzipiert. Kurzzeitig wurde eine kleine Auswahl an bespielten DAT-Kassetten im Einzelhandel angeboten, durchsetzen konnte sich das Format aber nur im professionellen Bereich. Es wurde z.B. von Rundfunkanstalten und der Schallplattenindustrie für den Programmaustausch und zur Archivierung genutzt, da man verlustfrei relativ große Datenmengen speichern konnte.

3.3 MiniDisc (MD)


Konkurrenz erhielt DAT 1991 von der hauseigenen Sony MiniDisc (MD), einem magnetisch-optischem Speichermedium. Bis zum Aufkommen des MP3-Formates war die Mini Disc, vor allem in Japan, eine qualitativ gleichwertige Alternative zur CD. 2011 hat Sony die Herstellung für MD-Abspielgeräte aber endgültig eingestellt.

3.4 Digitalmischpulte


In den 80ern wurde das Konzept der Analogmischpulte langsam in die digitale Domäne übertragen. Das gipfelte in digitalen Mischpult-Flaggschiffen wie der Sony Oxford OXF-R3 Digitalkonsole, die auch heute noch in Studios rund um die Welt zu finden und ein weitere Meilenstein in der Geschichte der Musikproduktion sind.

Ein weiteres innovatives Unternehmen im Bereich der digitalen Mixer war und ist Yamaha, das bis heute Konsolen für den Live und Studio Betrieb herstellt. Der große Vorteil von Digitalmixern ist, dass viele Kanäle auf kleinem Raum untergebracht werden können, da nicht jeder Kanal eigene Bedienelemente benötigt. Dadurch können die Herstellungskosten niedrig gehalten werden, was sich wiederum positiv im Verkaufspreis niederschlägt. Vor allem im Livesound-Bereich werden heutzutage fast nur mehr Digitalmischpulte verwendet.

3.5 Digitale Audioübertragung


Mit dem Aufkommen von Digitalmixern wurde auch der Ruf nach der digitalen Übertragung und Speicherung von Audiodaten immer größer. Dabei setzten sich im professionellen Tonstudiobereich Übertragungsformate wie AES/EBU, ADAT und MADI und, im Bereich der Unterhaltungselektronik, das Sony/Philips Digital Interface (S/PDIF) durch. Zur Speicherung von digitalen Audiodaten, z.B. auf CD, wurde das schon 1937 entwickelte Pulse Code Modulation (PCM) Verfahren verwendet. Es kommt heutzutage in allen modernen DAWs in den sogenannten WAV-Dateien zum Einsatz.

3.6 MIDI


Das “Musical Instruments Digital Interface“ (MIDI) wurde Anfang der 80er als Schnittstelle für den Austausch musikalischer Steuerinformationen zwischen elektronischen Instrumenten, wie Keyboards und Synthesizern, eingeführt. MIDI konnte sich, trotz kleiner Schwächen, wie der aus heutiger Sicht langsamen Übertragungsgeschwindigkeit, als Standard etablieren und bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt halten. Es wird in modernen Produktionsumgebungen vor allem zur Ansteuerung von VST Instrumenten und zur Synchronisation von Hardwaresynthesizern mit der DAW verwendet.

4. Computer und die ersten DAWs


Ende der 1980er Jahre hielten Heimcomputer schön langsam in den Haushalten dieser Welt Einzug. Musiker aller Couleur konnten erstmals die Möglichkeiten dieser neuen Technologie erkunden und dabei die Musikgeschichte um weitere Meilensteine bereichern.

4.1 Digital Editing System


Erste Versuche eine “Digital Audio Workstation (DAW)” zu realisieren, hatten mit hohen Speicherpreisen und sehr limitierter Rechenleistung zu kämpfen. Trotz dieser Hindernisse brachte Soundstream 1977 das Digital Editing System auf den Markt, das digitales Editieren von Audiodaten ermöglichte und mehr oder weniger als erste DAW bezeichnet werden kann.

4.2 Erste Editing Programme


Ende der 80er hatten manche Heimcomputer genug Rechenpower, um digitale Audiobearbeitung zu ermöglichen. Mit Programmen wie Macromedia’s “Soundedit” oder Digidesigns “Sound Tools” und “Sound Designer” war es z.B. möglich Audio Samples für Sampling-Keyboards zu erstellen.

4.3 Pro Tools


1991 erschien das erste Pro Tools von Digidesign, das mit dedizierter Hardware zur gleichzeitigen Bearbeitung von bis zu vier Audiospuren ausgestattet war. Pro Tools war auch der Anstoß für viele Recordingstudios auf digitale Editing-Systeme umzusteigen. In dieser Zeit kamen auch hardwaregestützte DAWs für Windows und Mac von verschiedenen anderen Herstellern auf den Markt.

4.4 Cubase VST


1996 stellte Steinberg “Cubase VST” vor, das bis zu 32 digitale Audio-Spuren ohne Hilfe externer DSP Hardware bearbeiten konnte. Das Interface war dem Prinzip eines analogen Mischpultes mit externem Effekt-Rack nachempfunden und wurde schnell von anderen DAW-Herstellern imitiert. Damals wurde auch das VST-Protokoll eingeführt, welches sich für die Programmierung von Plugins quasi als Standard etablieren konnte.

4.5 MP3


Ein weiterer Meilenstein war das ab 1982 vom Frauenhofer Institut entwickelte MPEG-1 Audiolayer III (Mp3)-Format. Es basiert auf psychoakustischen Erkenntnissen und ist ein Kompressionsformat, das die Größe von Audiodateien enorm reduzieren konnte. Geräte wie der iPod und das Aufkommen des Internets führten zu einer rasanten Verbreitung des MP3s. Da es ein verlustbehaftetes Audiodatenkompressionsformat ist, kommt es nur als Endprodukt im Konsumerbereich zum Einsatz und hat in der Audiobearbeitung keinerlei Bedeutung.

5. Das moderne Homestudio


Die Geschichte der Musikproduktion hat viele wegweisende Entwicklungen hervorgebracht, die das Aufnehmen von Musik heutzutage für jedermann ohne Probleme möglich machen. Mit einem Bruchteil der Kosten, die noch in den 80er und 90er Jahren dafür angefallen wären, lassen sich Aufnahmen in bester Qualität erstellen und, dank des Internets, einem Millionenpublikum zugänglich machen.

5.1 Laptop / PC


Die Grundvoraussetzung für dein Homestudio ist ein Laptop, Standrechner oder auch Tablet mit genug Rechenpower, um mehrere Audiospuren und die darauf angewendeten Effekte gleichzeitig abspielen zu können. Grundausstattung sollten zumindest ein USB 2.0 Port, zum Anschluss eines günstigen Audio Interfaces, ein moderner Multicore-Prozessor und 8 GB RAM sein, damit auch moderne VST-Instrumente und Plugins problemlos funktionieren.

5.2 Audio-Interface / Soundkarte


Das nächste Element ist das Audio-Interface oder auch einfach Soundkarte genannt. Es kann, je nach Anschlussmöglichkeit des Rechners, als USB 2.0/3.0, Firewire- oder Thunderbolt-Interface ausgelegt sein. Jede dieser Verbindungen hat gewisse Vor- und Nachteile, die ich aber in einem eigenen Beitrag näher beleuchten werde. In professionellen Tonstudios werden zum Teil auch PCIe Karten als Interfaces verwendet. Das Audio-Interface sollte zumindest einen Mikrofoneingang mit Preamp und einen Instrumenteneingang an Bord haben, um für grundlegende Songwriting-Anforderungen gewappnet zu sein.

5.3 Mikrofon


Das Mikrofon ist der Schallwandler, der die Schwingungen der Luft, die ein Instrument oder eine Stimme erzeugt, in elektrische Spannung umwandelt. Achte darauf, dass dieses Element eine gewisse Qualität mitbringt. Das Credo “gut=teuer” gilt in der heutigen Zeit zum Glück nur mehr bedingt. Zudem gibt es schon eine große Auswahl an erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Mikrofonen.

5.4 Lautsprecher / Kopfhörer


Am anderen Ende der Kette muss die elektrische Spannung wieder in Luftschwingungen umgewandelt werden. Hierfür benutzt du entweder Lautsprecher, sogenannte Studiomonitore, oder aber gute, ohrumschließende Studiokopfhörer (keine iPhone Kopfhörer). Um ein zufriedenstellendes Endprodukt zu erhalten, darfst du bei der Verwendung von Lautsprechern die Raumakustik nicht außer Acht lassen. Bei Studio-Monitoren gilt ähnliches wie bei Mikrofonen – gute Monitore und Kopfhörer sind auch schon in niedrigen Preisregionen erhältlich.

5.5 Software


Was früher das Mischpult und Outboard-Equipment war ist heute die Software. Mit ihr definierst du den Sound deiner Aufnahmen und entwickelst deinen persönlichen Workflow.

5.5.1 DAW

Um die Spuren die du aufnimmst später editieren und mischen zu können, brauchst du als erstes eine DAW. Auf dem Markt gibt es eine große Anzahl an DAWs, die im Kern fast alle das gleiche können, wobei jede ihre gewissen Stärken und Schwächen hat.

5.5.1 Plugins

Jede DAW kommt mit einem Set an sogenannten Stock-Plugins, mit denen du eigentlich für alle Eventualitäten gerüstet bist. Es gibt aber auch eine große Anzahl an Drittanbietern, die Plugins für Spezialfälle herstellen oder Emulationen von Vintage Hardware anbieten. Mit solchen Plugins kannst du fast jede DAW erweitern und deinen eigener Produktionsstil weiter verfeinern.

5.5.2 Software-Instrumente

Für Songwriter und Produzenten sind sogenannte Software-Instrumente (virtuelle Instrumente) oft der Grundstein ihrer Produktionen. Sie basieren teilweise auf Samples (Drums, Klavier, Orchester) oder sind Emulationen alter Hardwaregeräte (Synthesizer, Drummachines). DAWs wie Cubase kommen meist mit einer kleinen Auswahl an Software-Instrumenten, damit du direkt mit dem Musikmachen loslegen kannst. Wie bei Plugins gibt es auch hier eine große Menge an Drittanbieter-Software.

Fazit


In unseren modernen Homestudios sind die Erkenntnisse und Technologien der letzten 150 Jahre in einigen wenigen Geräten vereint. Diese machen das Komponieren und Produzieren von Musik so einfach wie nie zuvor und mit dem Wissen woher diese Technik eigentlich kommt, kannst du deinen eigenen Horizont als Produzent und Musiker ungemein erweitern. Lass dich von vergessenen oder dir bis jetzt unbekannten Anwendungsmöglichkeiten, die die Geschichte der Musikproduktion für bestimmte Plugins oder Effekte hervorgebracht hat, inspirieren und entwickle neue, kreative Ideen, wie du diese Tools anderweitig benutzen kannst. Sich mit der Musik der verschiedenen Epochen abseits der Geschichte der Musikproduktion auseinanderzusetzen und für sich selbst Neues zu entdecken, ist oft auch schon eine mehr als zufriedenstellende Erfahrung.

Wenn du mehr Fragen zum Thema Recording hast, kannst du gerne in meinen Homerecording Beiträgen nach Antworten stöbern.

Beitragsbild: Pixabay
Quellen: Wikipedia (2017)