Nachdem du dir einen preiswerten und leistungsstarken Homestudio PC zusammengebaut hast, brauchst du natürlich auch die richtige Software, um produktiv arbeiten zu können? Welche Homestudio Software aber kann deinen Workflow am besten unterstützen, oder besser noch, deinen Workflow noch effizienter gestalten?

Im Homestudio-Bereich hält sich die Menge an benötigter Software eigentlich in Grenzen – außer du hast irgendwelche speziellen Ansprüche. Bei der Auswahl deiner Homestudio Software sollte  dein Fokus immer darauf liegen, ein stabiles, absturzresistentes System zu erschaffen. Da ich selbst auf einem Windowsrechner arbeite und keine Erfahrung mit Apple Produkten habe, werde ich hier auch auf Windows Produkte verweisen. Wenn du auf einem Mac arbeitest, ist es aber heutzutage kein Problem mehr die gleiche oder gleichwertige Homestudio Software zu bekommen.

1. Grundlegende Homestudio Software


Um ein Homestudio betreiben zu können, benötigst du erstmal Basis-Software, ohne die dein Rechner nur eine Ansammlung nutzloser Hardware wäre. Dazu zählen z.B. das Betriebssystem oder die DAW.

1.1 Betriebssystem


Die Hauptsoftware, die die Komponenten deines PCs erst zu einem funktionierenden System zusammenschweißt, ist das Betriebssystem. Im Falle eines PCs ist das meistens Windows. Du kannst natürlich auch Linux verwenden, wobei du aber meist mit teils massiven Einschränkungen leben musst. Falls du dich mit dem Thema Hackintosh beschäftigst, benötigst du natürlich ein Betriebssysteme von Apple. Ein modernes 64-Bit-System ist aber zwingend erforderlich, damit du deinen teuer erkauften RAM auch in vollem Umfang verwenden kannst. Wenn bei deinem Rechner schon in passendes Betriebssystem dabei war, kannst du deinen Homestudio PC natürlich ohne Weiteres damit betreiben.

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1.1 DAW (Sequenzer)


Wenn es um Homestudio Software geht, ist die Digital Audio Workstationkurz DAW oder auch Sequenzer, das Herzstück deiner Sammlung. Sie übernimmt die Aufgaben, die früher von Mischpulten, Bandmaschinen und teurem Outboard-Equipment erledigt wurden. Dazu zählt das Organisieren und Editieren der aufgenommenen Spuren in einem übersichtlichen Projektfenster, das Mischen der Lautstärke und des Panoramas der einzelnen Spuren in einem (an alte Mischpulte angelehnten) Mixer und das Bearbeiten der Spuren mit Effekten.

Mit den integrierten Effekten und Software-Instrumenten moderner DAWs bist du für alle Produktionsherausforderungen gerüstet. Es gibt aber auch eine große Anzahl an Drittanbietern, die Plugins und Software-Instrumente für Spezialfälle herstellen oder Emulationen von Vintage-Hardware anbieten, mit denen du fast jede DAW erweitern und deinen eigener Produktionsstil weiter verfeinern kannst. Hier ein Überblick über einige gängige DAWs: Cubase, Pro Tools, FL Studio, Ableton Live, Reason 9.

Alle DAWs haben ihre Stärken in unterschiedlichen Gebieten, können aber im Grunde genommen alle das Gleiche. Die Wahl der DAW hängt zu einem guten Teil davon ab, welche Art von Musik du machst, da manche für einen gewissen Musikstil eher geeignet sind als andere.  Für welche du dich schlussendlich entscheidest, ist aber eine Frage des persönlichen Geschmacks.

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2. Zusätzliche Homestudio Software


Neben dem Betriebssystem und der DAW gibt es noch weitere Homestudio Software, die dir deinen Arbeitsalltag erleichtern und, bei richtiger Anwendung, die Qualität deiner Aufnahmen verbessern wird. Dazu zählen z.B. Plugins, Software-Instrumente oder Notationssoftware.

2.1 Software-Instrumente


Software-Instrumente, auch VST-Instrumente („Virtual Studio Technology“ Instrumente) genannt, sind sogenannte virtuelle Instrumente. Diese kannst du in deiner DAW laden und via MIDI ansteuern. Für Songwriter und Produzenten sind VST-Instrumente oft der Kern ihrer Homestudio Softwarekollektion. Sie basieren teilweise auf Samples (Drums, Klavier, Orchester), sind Emulationen vergangener Hardwaregeräte (Synthesizer, Drummachines) oder sind eigens, von Grund auf entwickelte Software-Instrumente.

DAWs wie Cubase kommen meist mit einer kleinen Auswahl an Software-Instrumenten. So kannst du direkt mit dem Musik machen loslegen. Es gibt aber auch eine Menge an spezialisierter Drittanbieter-Software, mit der du deine DAW erweitern kannst. Hier sind einige der Software-Instrumente, die ich häufig verwende und die ich gerne weiterempfehle: EZ Drummer, Superior Drummer, Omnisphere, Native Instruments Komplete, uvm.

Welche VST-Instrumente du in deiner Homestudio Softwaresammlung brauchst, hängt stark vom Musikstil ab den du produzierst. Ein guter Schlagzeug- und ein guter Piano-Sampler sind aber in fast allen Musikrichtungen eine wertvolle Investition. Für EDM wirst du aber z.B. eher Software-Synthesizer und einzelne Kicksamples brauchen als ein multimikrofoniertes Rock-Drumkit. Hör dich am besten in einschlägigen Foren und Facebook-Gruppen um und stelle viele Fragen – es gibt genug erfahrene Produzenten die gerne ihre Information teilen.

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2.2 Plugins


Wenn man über Homestudio Software spricht, sind Plugins meist relativ schnell Mittelpunkt der Konversation. Jede DAW kommt mit einem Set an sogenannten Stock PluginsDas sind Effekte wie Kompressoren, Equalizer, Hall, Delays, usw. mit denen du deine aufgenommenen Spuren weiter bearbeiten kannst.

Es gibt aber auch eine menge Plugin-Drittanbieter, die sich darauf spezialisiert haben, z.B. Analoggeräte zu emulieren oder Plugins mit ganz eigenen Features zu programmieren. Mit diesen Plugins kannst du deine DAW erweitern und an deinen Workflow anpassen. Hier sind einige der Hersteller, deren Plugins ich häufig verwende und die ich gerne weiterempfehle: Slate Digital, Plugin Alliance, Universal Audio, Softube, FabFilter, Sound Radix, Sonnox, uvm.

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2.3 Notation


Zu guter Letzt sollte zumindest ein Notationsprogramm in jeder respektablen Homestudio Softwarekollektion vorhanden sein. Ob du diese Software dann auch wirklich benutzt, hängt stark vom Stil der Musik ab, die du produzierst. Es geht aber oft schneller als du denkst und deine Songs sollen von echten Musikern gespielt werden. Die wiederum benötigen gut aufbereitetes Notenmaterial. Dann musst du zumindest in der Lage sein, ein grundlegendes Leadsheet erstellen zu können.

Zu den umfangreichsten Notationsprogrammen gehören Finale und Sibelius. Diese bringen aber durch ihre Komplexität eine steile Lernkurve mit sich. Für den Anfang und gerade für Gitarristen reicht oft auch ein Programm wie Guitar Pro oder das kostenlose Sibelius First. Als netter Nebeneffekt übst du bei der Arbeit mit Notationsprogrammen auch einige musikalische Fähigkeiten wie Notensatz, Formverständnis, Akkordwissen, uvm.

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Fazit


Für eine Homestudio Softwaresammlung, die allen Anforderungen gerecht wird, benötigst du also erstmal nicht recht viel. Hüte dich auf jeden Fall davor gleich zu viel in Plugins und VST-Instrumente zu investieren. Beschäftige dich erstmal ordentlich mit den DAW-eigenen – das spart Nerven und Geld. Falls du dich noch tiefer mit Recording-Software beschäftigen möchtest, kann ich dir auch die sehr ausführlichen Thomann Ratgeber über Sequenzer (DAWs), Software-Insturmente, Plugins und Sample-Libraries empfehlen. Wenn du noch auf der Suche nach einem geeigneten Aufnahmerechner bist, lies dir am besten meinen Artikel über die benötigte Hardware für den idealen Homerecording PC durch.

Wenn du mehr Fragen zum Thema Recording hast, kannst du gerne in meinen Homerecording Beiträgen nach Antworten stöbern.

Beitragsbild: Google Bildersuche
Quellen: Wikipedia (2017)Thomann (2017)